Würzburg, 22.10.2022. Oktoberfeststimmung in der Wärmestube. Landrat Thomas Eberth grillt mit Besucherinnen und Besuchern der caritativen Einrichtung.
Was für ein Spektakel in der sonnendurchfluteten Rüdigerstraße in Würzburg, gleich hinter dem Theater: Ein zwölfköpfiges Bläserensemble der Laurentius-Musikanten aus Heidingsfeld und etwa 60 erwartungsfrohe Gäste der Wärmestube bereiteten Landrat Thomas Eberth am Samstag, 22. Oktober, einen großen Bahnhof: Zu diesem Fest eingeladen hatte der Förderverein Wärmestube. Dessen Vorsitzender, der Bundestagsabgeordnete und Kreisrat Paul Lehrieder, begrüßte neben dem Ehrengast und den Musikanten sogleich auch die Catering-Truppe einer bekannten Metzgerei in einer Randgemeinde von Würzburg, die es sich auch heuer nicht hatte nehmen lassen, Besucherinnen und Besucher der Wärmestube mit allerlei kulinarischen Köstlichkeiten zu verwöhnen.
Alljährliches Highlight
Mehrmals im Jahr bekommen die Gäste der Wärmestube ein besonderes Essen serviert. Meist am Monatsende, weil die Menschen in der Wärmestube dann keine großen Sprünge mehr machen können und sich mal wieder richtig sattessen sollen. Das Herbstfest der Wärmestube ist dann noch einmal ein besonderes Highlight im Jahreslauf. Dass beim diesjährigen Herbstfest Landrat Thomas Eberth als „Special Guest“ nicht nur zum Grillen dabei war, hatte seinen Grund: Der Politiker wollte die niederschwellige Anlaufstelle für Wohnungslose, die auch vom Landkreis Würzburg anteilig pauschal bezuschusst wird, bei dieser Gelegenheit näher kennenlernen. Und so nahm sich Eberth während des allgemeinen Festbetriebes vor den Türen der Einrichtung viel Zeit für das Gespräch mit den Verantwortlichen in den Innenräumen.
Feste Anlaufstelle für Menschen in Not
Die Würzburger Wärmestube in der Rüdigerstraße ist eine seit vielen Jahren etablierte, gut frequentierte niedrigschwellige Einrichtung, die ihre Funktion als Anlaufstelle für wohnungslose und bedürftige Bürgerinnen und Bürger der Stadt und des Landkreises Würzburg von Beginn an vorbildlich erfüllt. Nadia Fiedler, die Geschäftsführerin der Christophorus-Gesellschaft als Trägerin der Einrichtung und Christian Urban als Einrichtungsleiter riefen dem Landrat in Erinnerung, dass es gerade während der sehr bedrohlichen Zeiten der vergangenen Pandemiewellen oder in Frostperioden unschätzbar wichtig war und ist, für manche Betroffene sogar überlebenswichtig, dass es Anlaufstellen für wohnungslose, randständige, verarmte Menschen gibt. Einrichtungen wie die Wärmestube, die das ganze Jahr über, auch am Wochenende, mit ihren Hilfsangeboten die essenziellen Dinge des Lebens bereithalten: Essen, Kleidung, Wärme, Duschen, Toiletten und nicht zuletzt die Präsenz und Zuwendung der Haupt- und Ehrenamtlichen.
Medizinische Begleitung sicherstellen
Und so zeigte sich Landrat Eberth auch sehr beeindruckt von dem vielfältigen Angebot dieser Anlaufstelle für Menschen in Wohnungsnot. Gerade die breit gefächerten gesundheitlichen Hilfen weckten das Interesse des Landrats. In diesem Zusammenhang hob Fördervereinsvorsitzender Paul Lehrieder das Engagement des ehrenamtlich tätigen Ärzteteams hervor. Schon seit vielen Jahren hielten die Medizinerinnen und Mediziner in der Einrichtung regelmäßige Sprechstunden ab. Hierbei deutete Lehrieder an, dass diese medizinischen Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten demnächst um psychiatrische Sprechstunden erweitert werden könnten. Schon seit einiger Zeit sei der Förderverein Wärmestube um die Versorgung gerade auch der psychisch kranken Wohnungslosen bemüht. Nicht nur in Fachkreisen werde auf diesem Gebiet erhöhter Nachholbedarf attestiert. Der Abgeordnete zeigte sich zuversichtlich, dass ein entsprechender Antrag des Vereins schon recht bald positiv beschieden werden könnte. Der Antrag sehe die Finanzierung einer spezialisierten Fachkraft über die Dauer von zwei Jahren vor, was durchaus als Modellprojekt weit über Würzburgs Grenzen hinaus bewertet werden dürfte.
Ehrenamt mit Herz
Ohne ehrenamtliches Engagement wäre der Betrieb von niederschwelligen Einrichtungen wie der Wärmestube nicht aufrechtzuerhalten. Das wurde Landrat Thomas Eberth bei seiner Begehung sehr eindrücklich offenbar, und er wusste es sehr wohl zu würdigen: In Worten und mit einer schönen Geste der Wertschätzung, indem der Kommunalpolitiker am Ende seines Besuches den beiden ehrenamtlich tätigen „Damen vom Grill“, Helga Becker und Gitti Krüger, jeweils einen herbstlichen Blumenstrauß überreichte. Für Eberth stünden die beiden Damen stellvertretend für „Ehrenamtlichkeit mit Herz“, die benachteiligten Menschen etwas Licht in den sonst sorgenvollen Alltag brächte.
Zu einem kräftigen Tusch der Laurentius-Musikanten und unter dem Applaus der mittlerweile gesättigten Gäste überließ „Special Guest“ Thomas Eberth die Festgemeinde wieder ihrer gelösten Feierstimmung. Der nächste Termin wartete auf den Landrat.
Bernhard Christof | Förderverein Wärmestube e. V.