Dass die Preisverleihung ihn diesem Jahr nicht in einem Festsaal, sondern in der Würzburger Wärmestube stattfand, war kein Zufall, aber allemal ungewöhnlich. Dort, wo Menschen ohne Dach über dem Kopf einen Zufluchtsort finden, wurden nun regionale Nachwuchskünstler ausgezeichnet – und das Projekt „livebooks – Fragen. Verstehen. Wertschätzen“ des Fördervereins Wärmestube e.V.
Lebende Bibliothek
Fragen, verstehen und wertschätzen – damit sei eigentlich schon alles erklärt, sagte Adrian Jimenez, stellvertretender Leiter der Wärmestube und Betreuer des Projekts, bei der Preisverleihung. Mit der Idee einer „Lebenden Bibliothek“ ermögliche „livebooks“ Begegnungen, die im Alltag nur schwer vorstellbar wären. Männer und Frauen aus der Würzburger Wärmestube berichten einem „Bibliotheksbesucher“ im Vier-Augen-Gespräch aus ihrem Leben, von ihren Erfahrungen und Sorgen. Diese Idee wurde von der Hugo und Elly-Goetz-Stiftung mit 6000 Euro gewürdigt.
„Besonders förderungswürdig"
„Das Projekt ist besonders förderungswürdig, weil es sich Menschen annimmt, die aus dem bürgerlichen Leben gefallen sind“, betonte Prof. Dr. Gerhard Schindler, Vorsitzender des Stiftungsvorstands. Die Bedeutung der Wärmestube, einer Einrichtung von Caritas und Diakonie, und ihres Fördervereins sei nicht hoch genug einzuschätzen. „Wärme, Nahrung und Gemeinschaft sind die Grundbedürfnisse eines jedes Menschen“, so Schindler.
Ausgezeichnet wurden zudem drei junge bildende Künstler aus Unterfranken. Über den Förderpreis für Bildhauerei durfte sich Maria Boldt aus Bischofsheim freuen. Mit dem Förderpreis im Fach Malerei wurde Tobias Wyrczykowski aus Würzburg ausgezeichnet, und unter den Zeichnern überzeugte Sebastian von Papp aus Randersacker.